Abends sollte man keine Kohlenhydrate essen
Wenn jemand an Gewicht verlieren möchte, kann es Sinn machen, am Abend die Kohlenhydrate zu reduzieren oder wegzulassen. Dadurch werden die Glykogenspeicher (KH-Speicher) nicht unnötig gefüllt und der Blutzuckerspiegel bleibt über Nacht längere Zeit tief, was den Körper dazu animiert, in dieser Zeit vermehrt auf die Fettreserven zurückzugreifen. Plagt einen dadurch nach dem Abendessen vermehrt den Heiss- bzw. Süsshunger, sollte davon abgesehen werden. Das gleiche gilt bei einer eingeschränkten Schlafqualität.
Kohlenhydrate machen dick
Kohlenhydrate sind nicht gleich Kohlenhydrate. Neben den komplexen Kohlenhydraten wie Stärke (bspw. in Reis, Pasta, Kartoffeln usw.) gehören auch die Einfach- und Zweifachzucker wie beispielsweise Fruchtzucker und Haushaltszucker zu den Kohlenhydraten. Die komplexen Kohlenhydrate sind wichtig, um die Energiespeicher (Glykogenspeicher) im Körper aufzufüllen. Diese gehen verhältnismässig langsam ins Blut und stellen daher über einen längeren Zeitraum hinweg Energie zur Verfügung. Die Einfach- und Zweifachzucker hingegen werden schneller verdaut und liefern dem Körper dadurch nur kurzfristig Energie. Wer an Gewicht verlieren möchte, sollte also die komplexen Kohlenhydrate bevorzugen. Mit dem Weglassen von Süssgetränken (Zweifachzucker bzw. Saccharose) können damit bereits viel überflüssige Kalorien eingespart werden.

Am Abend sollte kein rohes Gemüse oder rohes Obst gegessen werden
Rohe Lebensmittel sind schwerer verdaulich als gekochte Lebensmittel und können dadurch bei manchen Personen Blähungen oder andere Beschwerden verursachen. Wer aber abends keine Schwierigkeiten mit der Verträglichkeit hat, muss diese auch nicht meiden.
5 Früchte pro Tag essen
Die Empfehlung nach Schweizerischer Gesellschaft für Ernährung lautet 5 Portionen Früchte und Gemüse pro Tag. Diese sind optimalerweise auf zwei Früchte- und drei Gemüseportionen aufgeteilt. Früchte enthalten durch den Fruchtzucker mehr Kohlenhydrate als Gemüse und sollten deshalb nicht kiloweise konsumiert werden. Eine Portion entspricht jeweils einer Handvoll, wovon höchstens eine Portion durch Saft gedeckt werden sollte. Bei Smoothies gibt es qualitativ grosse Unterschiede in ihrer Zusammensetzung. Eine kritische Auswahl ist empfehlenswert. Als praktischer Tipp: Auf der Verpackung stehen die Lebensmittel nach Lebensmittelgesetz immer in absteigender Reihenfolge (von der grössten zur kleinsten Menge).
Am Morgen wie ein Kaiser, am Mittag wie ein König und am Abend wie ein Bettler essen
Das darf, muss aber nicht sein. Hier gilt es, auf den eigenen Körper und seine Bedürfnisse zu achten. Wer morgens noch gar keinen Hunger hat, sollte sich nicht zu üppigen Portionen zwingen. Entscheidend für ein konstantes Gewicht ist eine durchschnittlich ausgeglichene Energiebilanz, was bedeutet, nicht mehr Energie zu sich zu nehmen, als man auch verbraucht. Hört man auf sein natürliches Hunger-Sättigungs-Gefühl, kann das auch heissen «nicht über den Hunger hinaus zu essen».

Fruchtzucker ist gesünder als Haushaltszucker
Alles was nach Früchten klingt, scheint auf den ersten Blick gesund zu sein. Beim Fruchtzucker ist dies jedoch ein grundsätzlicher Irrtum. Chemisch betrachtet besteht der normale Haushaltszucker aus einem Glukose- und einem Fruktosemolekül. Der Dünndarm spaltet diese Zuckerteilchen auf, wobei die Glukose nun den Körperzellen als Brennstoff zur Verfügung steht und als Glykogen gespeichert werden kann. Die Fruktose kann nicht unbeschränkt vom Dünndarm aufgenommen werden und kann so zu Unverträglichkeiten führen. Zudem wird die Fruktose von der Leber bevorzugt in Fettdepots umgewandelt.
Der natürliche, in Früchten vorkommende und in vernünftigen Mengen konsumierte Fruchtzucker ist grundsätzlich unproblematisch. Wird jedoch die Fruktose als Universalzucker eingesetzt, kann der Körper (genauer gesagt die Leber) nicht mehr damit umgehen. Die Folgen davon können unter anderem Diabetes und Übergewicht sein.
Kaffee entwässert den Körper
Die leicht harntreibende Wirkung des Kaffees ist primär auf die stimulierende Wirkung des Koffeins auf die Niere zurückzuführen. Allerdings entzieht Kaffee dem Körper kein Wasser. Im Gegenteil: Kaffee darf zu den Getränken gezählt werden. Bis zu vier Tassen pro Tag gelten als absolut unbedenklich. Bei grösserem Konsum kann der Körper unter Umständen mit leichten Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen reagieren. Kaffee (bzw. das Koffein) ist auch ein interessantes Getränk, wenn es um physische und/oder mentale Leistungen geht.
Bericht: Nadia Schwestermann